MINT am Gymnasium Kirchheim

Das Gymnasium Kirchheim ist ein Naturwissenschaftlich-technologisches und Sprachliches Gymnasium. Die Schule sieht sich in der Tradition einer ganzheitlichen Förderung ihrer Schülerinnen und Schüler unter besonderer Berücksichtigung naturwissenschaftlich-technologischer sowie sprachlicher Bereiche mit dem Ziel, eine vertiefte Allgemeinbildung zu vermitteln und die Entwicklung der Persönlichkeit jedes einzelnen Kindes zu unterstützen.

In der Vision unserer Schule ist dies festgehalten:

„Fachlich und pädagogisch kompetente Lehrkräfte setzen moderne Unterrichtsformen und Arbeitstechniken ein, erkennen die individuellen Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen und fördern sie bestmöglich. Im Rahmen der Leistungsbewertung werden auch soziale Kompetenz, Teamfähigkeit, Engagement und Kreativität gewürdigt. (...)Sie [Die Schüler] verfügen über breite geistes- und naturwissenschaftliche Kenntnisse.“

Die Schwerpunktsetzung im MINT-Bereich am Gymnasium Kirchheim geht vom Gedanken der individuellen Förderung von Talenten aus, wobei besonderes Augenmerk auf die Unterstützung der Mädchen gerichtet ist. Unser Handeln ist geleitet von dem Ziel, unseren Schülerinnen und Schülern individuelle Lebenschancen und faszinierende Berufsfelder zu erschließen, gründet sich in gleicher Weise aber auf der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung, Nachwuchs für die MINT-Berufe zu gewinnen. Das Finden der Talente geschieht dabei sowohl systematisch, als auch durch individuelle Beobachtung.

Die Maßnahmen gliedern sich in folgende Bereiche:

1. Fundierte, systematische Vermittlung des Wissens und der Lerntechniken unter Berücksichtigung individueller Förderung

Als Maßnahmen wurden hierzu beispielsweise in Mathematik der Wochenplan und die Wochenarbeitsblätter eingeführt, in der Fachschaft Physik existiert eine Absprache zu konkreten Umsetzung des Lehrplans, in Chemie wird - auch über systematische Prüfungen - intensiv am Grundwissen gearbeitet.

Weitere Maßnahmen sind:

  • Unterrichtsentwicklungsprojekt „Energetische 8samkeit“: In Jahrgangsstufe 8 wurden im Rahmen von HoriZONTec fachübergreifend in Ph und Ch individualisierende Lernumgebungen entwickelt, die weiter eingesetzt werden. Ziel ist es, die Schüler für die Problematik und den sorgsamen Umgang mit Energie zu sensibilisieren und für die selbständige Auseinandersetzung mit zukunftsrelevanten MINT- Themen zu motivieren. HoriZONTec ist ein Unterrichtsentwicklungsprojekt des Bildungspakts Bayern in Kooperation mit dem Kultusministerium.
  • In der Jahrgansstufe 9 setzen sich die Schülerinnen und Schüler in den Fächern Physik und Biologie fachübergreifend mit dem Thema „Sinnsorik“ auseinander. Anhand verschiedener Sensoren wird unter anderem ein Vergleich zwischen biologischen und technischen Wahrnehmungssystemen vorgenommen sowie die Funktionsweise der Sensoren und deren Anwendung in der Technik werden untersucht. Der Modellversuch erprobt den Modellversuch einerweiteren HoriZONTec-Schule.
  • In der Jahrgangsstufe 5 wird im Fach Natur und Technik die Klasse geteilt, um Schüler von Anfang an an experimentelles Arbeiten heranzuführen und so die Freude an den Naturwissenschaften zu wecken. Am Schnuppernachmittag führen die Fünftklässler dem nachrückenden Jahrgang der Grundschulen ihre Experimente vor.
  • In den Jahrgangsstufen 8 und 9 werden die Übungen geteilt. Die Schüler haben so Gelegenheit, vertieft experimentell zu Arbeite und sich so für die Naturwissenschaften zu begeistern.
  • Geplant ist ein Kurs mit biochemischen Experimenten für die Mittelstufe. Teilnehmen können Schülerinnen und Schüler, die besonderes Interesse an chemischen sowie biologischen (auch auf Physik erweiterbar) Experimenten haben. Im Rahmen des Angebots werden Experimente durchgeführt und somit praktische und kognitive Kompetenzen weiter ausgebaut.
  • In einem Pluskurs im Fach Mathematik in der Stufe 6 werden die interessiertesten und motiviertesten Kinder der Jahrgangsstufe in kleinen Gruppen (Anzahl der Schüler: 10-12) am Vormittag nach dem Drehtürmodell unterrichtet. Die Schülerinnen und Schüler sollen sich hier über den Lehrplan hinaus, in Form eines Enrichments, mit mathematischen Inhalten beschäftigen, um so ein tieferes Verständnis für das Fach Mathematik und ein stärkeres Interesse am Mathematisieren entwickeln zu können.
  • „Schüler helfen Schüler“ ist eine Organisationsstruktur, in der begabte Schülerinnen und Schüler der Mittel- und Oberstufe besonders auch in den Fächern Mathematik, Physik und Chemie Schülern mit Lerndefizit individuell fördern. Viele der unterrichtenden Schüler vertiefen durch die Erfahrung des Lernens durch Lehren ihre Bindung an ihre Lieblingsfächer.
  • Im Bereich der Naturwissenschaften wird besonderes Augenmerk darauf gerichtet, sämtliche Lehrplanalternativen anzubieten. Das Angebot wird rege angenommen und hilft vielen Schülerinnen und Schüler über die Schwelle, in der Oberstufe eine Naturwissenschaft zu wählen.
  • DELTAplus ist eine Austauschplattform für Lehrkräfte mit MINT-Fächern in der in regelmäßigen Sitzungen neu erarbeitete Unterrichtsmaterialien und –methoden besprochen und ausgetauscht werden. Seit vielen Jahren engagieren sich Mitglieder der Fachschaften Mathematik, Physik und Chemie in diesem Rahmen intensiv für die Weiterentwicklung der Unterichtsmethodik der MINT-Fächer, wobei der Fokus auf einem abwechslungsreichen, schüleraktivierenden und die Schüler auch von den Gegenständen her begeisternden Unterricht liegt.

2. Praxisorientierung

Über den Pflichtunterricht hinaus, in dem Biologie, Physik und Chemie intensiv auf das Schülerexperiment setzen, wurden folgende Maßnahmen zur Stärkung der Praxisorientierung im MINT-Bereich ergriffen:

  • „Forscherwerkstatt“: Es wurde eine am forschenden Experiment orientierte naturwissenschaftlich Arbeitsgruppe eingerichtet, die bereits in der Jahrgangsstufe 6 einsetzt, eng mit den Wettbewerben „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“ verzahnt ist, aber nicht ausschließlich diesen zuarbeitet.
  • Wettbewerbe „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“: Zu diesen Wettbewerben wurde eine unterstützende Arbeitsgruppe eingerichtet, in der von Beginn an Grundtechniken des Experimentierens und Entwickelns vermittelt werden. Die Arbeit wird durch Preise, die unsere Schülerinnen und Schüler gewinnen, bestätigt.
  • Tablet-Klasse, CAS-Konzept und iPad-Koffer: Die Verwendung moderner Technik und attraktiver Medien wirkt besonders auch im MINT-Bereich motivierend und macht die Erarbeitung und Anwendung der Lerninhalte anhand aktueller Fragestellungen zugänglich. Der dadurch deutlich routiniertere Umgang mit modernen Medien ist als Seiteneffekt für uns bereits deutlich sichtbar.
  • AG Schulgarten: Der von Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums angelegte Schulgarten wird von der AG betreut. So werden den Schülern praktische Arbeitsweisen der Biologie nähergebracht.
  • Die AG Umweltschule verbindet zahlreiche Fächer (Biologie, Geographie, Physik, Chemie) in verschiedenen Handlungsfeldern (Ernährung, Abfall, Mobilität, Energiesparen usw.). Die rege Tätigkeit der AG hat zur mehrfachen Auszeichnung der Schule als „Umweltschule in Europa“ geführt. Seit 2015 betreibt die Arbeitsgruppe eine Schulimkerei mit fünf Bienenvölkern.
  • Robotik-Kurse: Das attraktive Thema Robotik nimmt an unserer Schule immer breiteren Raum ein. Regelmäßig findet im Rahmen des Netzwerks MINT an den Projekttagen ein zweitägiger Programmierkurs für Roboter statt. In jüngerer Zeit tritt hierzu eine Zusammenarbeit mit IBM, die an der Schule entsprechende Kurse durchführt.
  • Chemie- und Physikshow: Am jährlichen Schnuppernachmittag führen Schülerinnen und Schüler der Mittel- und Oberstufe in beiden Fächern effektvolle Experimente vor.
  • Auch im P-Seminar finden ständig praxisorientierte Projekte in den MINT-Fächern statt; so wurden z.B. in den letzten Jahren der Schulgarten und der Schulteich angelegt und die Website von Schülern erstellt. Dieses Jahr bauen Schülerinnen und Schüler eine eigene Imkerei auf dem Schulgelände auf, die danach von einem Wahlkurs oder einer Arbeitsgemeinschaft weitergeführt werden wird.
  • Schach am GyKi: Seit 2015 engagieren sich Schülerinnen und Schüler im Wahlkurs Schach und nehmen inzwischen recht erfolgreich an regionalen und überegionalen Turnieren teil.

3. Netzwerk MINT

Das "Netzwerk MINT" ist eine Organisations- und Kommunikationsstruktur, die sich zum Ziel gesetzt hat, fach- und jahrgangsstufenübergreifend alle Schülerinnen und Schülern der 8. bis 11. Klassen, die an den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik besonders interesssiert sind, zu unterstützen.

Das Netzwerk dient dabei vorrangig der Kommunikation der Beteiligten untereinander, der effizienten Weitergabe der zahlreichen Informationen, die die Schule ständig erreichen, der Information über und der Unterstützung bei Wettbewerben und der Organisation thematisch passender Veranstaltungen. Es versteht sich als Teil der Individual- und Spitzenförderung der Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Kirchheim.

In den folgenden Dokumenten finden Sie genauere Informationen zu den Vorgaben und Abläufen des Netzwerks MINT:

4. Außerschulische Lernorte

Zentrales Instrument hierfür ist das „Netzwerk MINT am Gymnasium Kirchheim“, viele Initiativen gehen aber auch direkt vom laufenden Unterricht aus. Die Aktivitäten sind eng verknüpft mit der Schulpartnerschaft der Siemens AG und der intensiven Zusammenarbeit mit der TU München.

Folgende Lernorte werden genutzt:

  • Mathelabors „ix-quadrat“
  • Besucherlabor des Deutschen Museums (Gentechniklabor)
  • TUM Science Labs (zahlreiche physiknahe Experimente)
  • TUMlab (physik- und techniknahe Experimente)
  • ITüpferl (Informatikmuseum und –labor –> aktuelle Forschung)
  • Schülerkongress der TUM (Austausch über W-Seminararbeiten)
  • DLR_School_Lab Oberpfaffenhofen (physik- und techniknahe Experimente)
  • Mathematikum – Mathematik zum Anfassen (interaktive Mathematik)
  • Kernkraftwerk Isar II
  • Besuch des Forschungsreaktors Garching (Neutronenquelle)
  • Gewässergüteuntersuchung
  • Boden-Feld-Untersuchung

5. Berufsorientierung

  • begabten Schülerinnen und Schülern ab der Oberstufe die Möglichkeit, reguläre Vorlesungen und Praktika in den Bachelorstudiengängen Informatik, Games Engineering, Wirtschaftsinformatik und Bioinformatik zu besuchen.
  • Projekt Unitag: LMU und TUM bieten als Instrument der Exzellenzförderung sehr begabten Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, ein Semester lang jeden Freitag besondere Angebote für Hochbegabte aus verschiedenen Fachbereichen wahrzunehmen. Seit vielen Jahren nehmen Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Kirchheim daran teil.
  • Seit zwei Jahren findet in Kooperation mit der Siemens AG ein Assessmentcenter zu Berufs- und Studienorientierung für unsere Schülerinnen und Schüler statt.
  • Talentschmiede der NaturTalent-Stiftung: Dieses Angebot nehmen jeweils ca.75% des Q11-Jahrgangs an, um ihre Stärken und Potenziale zu erkennen.

Alle Aktivitäten der Schule und somit auch diejenigen im MINT-Bereich werden im Rahmen des Qualitätsmanagements nach dem EFQM-Modell, das die Schule aktuell bereits zum vierten Mal durchführt, unter Beteiligung von Lehrkräften, Eltern, Schülerinnen und Schüler systematisch auf Stärken und Verbesserungsbereiche hin analysiert, dabei auftretende Schwächen priorisiert und nach dieser Rangliste minimiert bzw. behoben. Das hierbei entstehende Kursbuch stellt jeweils unser Praxishandbuch für die nächsten vier Jahre dar. Der MINT-Bereich ist somit homogen in die Schulentwicklungssystematik am Gymnasium Kirchheim eingebettet. Einige Fördermaßnahmen mit Schwerpunkt MINT sind auf diesem Wege entstanden: Die Umwelt-AG ist Frucht des EFQM-Durchgangs 2009 und führte durch konsequenten Einsatz der MINT-Fachschaften zur wiederholten Zertifizierung als Umweltschule. Auch dem steten Ausbau der Schulpartnerschaften mit externen Partnern liegt im Kern ein über EFQM vor Jahren erkanntes Defizit zu Grunde. Neben der TU-München und der Siemens AG, die bereits oben genannt wurden, ist der Bildungspakts Bayern einer unserer stärksten langjährigen Partner (Modusschule, HoriZONTec-Modellversuchsschule, isi-Schulinnovationspreisträgerschule 2006 und 2014), der eben auch im MINT-Bereich wirksam wird.

Erkennbar ist, dass - bei aller Bedeutung, die einzelne für das Gelingen haben - die Schwerpunktsetzung im MINT-Bereich am Gymnasium Kirchheim ein integraler Bestandteil des Selbstverständnisses der Schule ist, im Fokus des systematischen Weiterentwicklungsprozesse der Schule steht und von einer hohen Akzeptanz der gesamten Schulfamilie geprägt ist. Mit der Auszeichnung "MINT-freundliche Schule" 2014 wurde unser Engagement in diesem Bereich honoriert. Seit 2016 ist unsere Schule außerdem Vollmitglied im MINTec-Netzwerk.