Tipps für die häusliche Vorbereitung

Oberstes Ziel ist, dass Ihr Kind in Bezug auf die häusliche Vorbereitung selbständig wird. Bei der Organisation können und sollten Sie in der Anfangszeit aber behilflich sein.

Hausaufgaben

Allgemeines

Folgende Hausaufgaben-Regeln lernt Ihr Kind. Bitte unterstützen Sie Ihren Sohn / Ihre Tochter dabei, diese Regeln einzuhalten, indem Sie zum Beispiel kontrollieren, ob das Hausaufgabenheft entsprechend geführt wird.

Hausaufgaben-Regeln

  1. Ich besitze ein geeignetes Hausaufgabenheft, das ich jeden Tag dabeihabe.
  2. Ich notiere jede schriftliche und mündliche Hausaufgabe, sobald die Lehrkraft sie stellt.
  3. Mein Hausaufgabenheft führe ich ordentlich und übersichtlich.
  4. Ich kontrolliere jeden Nachmittag / Abend, ob ich alle schriftlichen und mündlichen Hausaufgaben für den folgenden Schultag erledigt habe.
  5. Ich packe die Schultasche jeden Nachmittag / Abend so sorgfältig, dass ich alle am nächsten Tag benötigten Hausaufgaben und Materialien dabeihabe (aber nichts Unnötiges)!
  6. Sobald ich merke, dass ich eine Hausaufgabe (AUSNAHMSWEISE) nicht gemacht oder nicht dabeihabe, teile ich das der jeweiligen Lehrkraft am Stundenanfang / vor der Hausaufgabenbesprechung mit. Nicht gemachte Hausaufgaben hole ich selbständig nach.

System der Hausaufgabenpatinnen und -paten

Nach einer Kennlernphase wird in einer der Klassenleiterstunden jedem Kind ein Hausaufgabenpate / eine Hausaufgabenpatin zugeordnet. Ist das Patenkind erkrankt, füllt der Hausaufgabenpate / die -patin während des Schultags ein Formular aus, auf dem Thema und Hausaufgaben der einzelnen Stunden notiert werden. Außerdem wird angekreuzt, ob ein Hefteintrag gemacht wurde. Ausgeteilte Arbeitsblätter sammelt der Hausaufgabenpate/die Hausaufgabenpatin für das erkrankte Kind. Die Eltern des erkrankten Kindes können sich an den Hausaufgabenpaten/die Hausaufgabenpatin wenden und das Material abholen. Beachten Sie bitte, dass der Hausaufgabenpate / die Hausaufgabenpatin nicht verpflichtet ist, das Material beim erkrankten Kind vorbeizubringen. Wenn möglich, sollten Sie den Hausaufgabenpaten / die Hausaufgabenpatin Ihres erkrankten Kindes bereits vor dem Schultag, den Ihr Kind verpasst, anrufen und ihn / sie bitten, an das Formular und die Materialien zu denken.

Arbeitsplatz

  • Während der Hausaufgaben sollte Ihr Kind Ruhe haben.
  • Auf dem Schreibtisch sollten sich nur die Arbeitsmittel für das jeweilige Fach befinden. Alles, was ablenkt (insbesondere Smartphone und Ähnliches), sollte für die Zeit der Hausaufgaben entfernt werden.
  • Vorteilhaft ist es, wenn ein Stundenplan (z. B. an einer Pinnwand) so aufgehängt wird, dass Ihr Kind ihn vom Schreibtisch aus bequem sehen kann. Dann kann es im Anschluss an die Hausaufgaben beim Packen der Schultasche genau kontrollieren, was für den nächsten Tag ansteht.

Zeiteinteilung

  • In der Regel ist es vorteilhaft, Hausaufgaben an dem Tag zu erledigen, an dem sie gestellt wurden, denn dann ist der Stoff aus der Unterrichtsstunde vom Vormittag noch präsent und der Übungseffekt somit höher.
  • Manchmal ist es bei der häuslichen Vorbereitung auf ein Fach sinnvoll, mit der mündlichen Hausaufgabe (dem „Lernen“) zu beginnen, denn die schriftliche Arbeit geht schneller von der Hand, wenn zum Beispiel Vokabeln nicht mehr nachgeschaut werden müssen, sondern bereits beherrscht werden.
  • Beachten Sie, dass Zehn- bis Zwölfjährige sich nur 20 bis 25 Minuten am Stück konzentrieren können und dann eine kurze Pause einlegen müssen!
  • Sollten die Hausaufgaben regelmäßig insgesamt länger als zwei Stunden dauern, nehmen Sie bitte Kontakt mit der Klassenleitung bzw. den Fachlehrkräften auf!
  • Die Zeiteinteilung sollte auch das systematische Wiederholen von Grundwissen (zum Beispiel Vokabeln in der Fremdsprache) berücksichtigen.

Kontrolle

  • Bitte kontrollieren Sie (zumindest in den ersten Wochen), ob die schriftlichen Hausaufgaben ordentlich gemacht worden sind (Schrift, Rand, Datum, Überschrift, Abstand zum letzten Eintrag)! Verbessern Sie aber keine Fehler, denn das erzieht die Kinder zu Nachlässigkeit und Unaufmerksamkeit bei der Hausaufgaben-Verbesserung im Unterricht. Außerdem bekommt die Lehrkraft einen falschen Eindruck von der Leistungsfähigkeit der Schüler*innen.
  • Mündliche Hausaufgaben sollten durchaus durch Abfragen kontrolliert werden, insbesondere Vokabeln. Diese sollten nicht nur gesagt, sondern auch geschrieben werden.
  • Bitte beachten Sie, dass mindestens 20 Minuten Abstand zwischen Lernen und Abfrage liegen sollten – nur so sehen Sie, ob der Stoff wirklich beherrscht wird.
  • Versuchen Sie Ihrem Sohn / Ihrer Tochter zu vermitteln, dass das tägliche Abfragen für Sie keine Qual ist, sondern Sie sich dafür interessieren, was in den verschiedenen Fächern durchgenommen wird! Oft sind die Kinder stolz, wenn sie ihren Eltern etwas erklären oder beibringen können – und Sie merken, wenn der Stoff doch noch nicht so richtig „sitzt“.

Schriftliche Prüfungen

Jede Fachlehrkraft teilt den Kindern genau mit, welche Arten von schriftlichen Prüfungen in ihrem Fach verlangt sind.

Tests

Tests zählen zu den „kleinen Leistungsnachweisen“. Im Gegensatz zu Stegreifaufgaben werden sie vom Lehrer spätestens in der Vorstunde angekündigt.

An Tagen mit „großen Leistungsnachweisen“ dürfen keine Tests geschrieben werden.

Stegreifaufgaben

Auch Stegreifaufgaben gehören zu den „kleinen Leistungsnachweisen“. Es handelt sich um unangekündigte schriftliche Leistungserhebungen über den Stoff der vergangenen beiden Stunden und das Grundwissen.

An Tagen mit großen Leistungsnachweisen dürfen keine Stegreifaufgaben geschrieben werden.

Schulaufgaben

Schulaufgaben, die so genannten „großen Leistungsnachweise“, werden nur in den Hauptfächern (also in der Unterstufe in Mathematik, Deutsch und den Fremdsprachen) geschrieben. Die Termine werden von der jeweiligen Lehrkraft in der Regel frühzeitig (meist vor den Herbstferien bzw. kurz nach Beginn des zweiten Halbjahres, spätestens jedoch eine Woche vor dem Stattfinden) angekündigt und sollten im Hausaufgabenheft notiert werden.

Die gezielte Vorbereitung auf eine Schulaufgabe erfolgt durch rechtzeitiges und kontinuierliches Wiederholen des Stoffes. Auf keinen Fall darf die ganze Vorbereitung erst am Tag vor dem entsprechenden Termin stattfinden.

Da die Anzahl der Schulaufgaben geringer ist als die der Lernzielkontrollen an der Grundschule, erhalten die Schulaufgaben ein größeres Gewicht. Dennoch sollten Sie unbedingt versuchen, Ihrem Sohn / Ihrer Tochter die Nervosität zu nehmen, indem Sie kontinuierlich Interesse am Lernstoff zeigen, Ihr Kind dazu anhalten, rechtzeitig mit der Vorbereitung zu beginnen, ihm Ihre Hilfe in Form von Abfragen anbieten und sein Selbstvertrauen stärken.

Umfeld

Damit sich ein Kind gut konzentrieren bzw. sinnvoll arbeiten kann,

  • muss es sich wohl fühlen. Informationen über Umstände, die das Wohlbefinden Ihres Kindes beeinträchtigen, sollten daher an die Klassenleitung / die Fachlehrkräfte weitergegeben werden.
  • muss es genug Freizeit haben. Die Nachmittage sollten also nicht mit zu vielen Terminen „vollgepackt“ sein.
  • muss es die Pausen am Vormittag zur Entspannung und Bewegung nutzen können. Das Anstehen am Pausenverkauf kostet viel Zeit – geben Sie Ihrem Kind also besser eine gesunde Brotzeit mit!
  • darf es nicht überfordert oder unter Druck gesetzt werden. Haben Sie keine zu hohen Erwartungen – dass die Noten schlechter sind als in der Grundschule, ist normal! Versuchen Sie, bei schulischen Misserfolgen Ihres Kindes die eigene Enttäuschung zu verbergen und schimpfen Sie nicht! Suchen Sie lieber gemeinsam mit dem Kind (und / oder den Fachlehrkräften) nach Ursachen und konstruktiven Lösungen!
  • benötigt es ausreichend Schlaf und ein gesundes Frühstück.
  • sollte die „Berieselung“ durch Massenmedien bzw. die Beschäftigung mit dem Smartphone, der Smartwatch, dem Computer bzw. Computerspielen etc. zeitlich eingeschränkt werden.
  • sollte bei der Wochenendplanung berücksichtigt werden, dass sich Ihr Kind in der unterrichtsfreien Zeit ausreichend erholen kann und trotzdem genug Zeit für die Vorbereitung auf den Unterricht am Montag bleibt.