Lehr:werkstatt

Tandems in der Lehr:werkstatt 2012/13

Das Gymnasium Kirchheim beteiligt sich am Projekt Lehr:werkstatt das von der Eberhard von Kuenheim Stiftung initiirt wurde. Drei Ziele liegen dem Projket zugrunde: Lehramtsstudenten sammeln frühzeitig realistische Praxiserfahrungen, Lehrer erhalten Unterstützung und frische Impulse im Unterricht und Schüler erfahren eine intensivere und differenziertere Betreuung. Mehr zum Projekt der Lehr:werkstatt finden sie hier...

 

Lehr:werker am Gymnasiumkirchheim sein - ein Erfahrungsbericht

Als Projekt für Studenten, den Schulalltag schon während des Studiums intensiv kennenzulernen, bietet die Lehr:werkstatt, die von der LMU in Kooperation mit der Eberhard von Kuenheim-Stiftung angeboten wird, viele Vorteile.
Für den Studenten besteht die Möglichkeit, Unterrichtserfahrung ohne den Bewertungsdruck des Referendariats zu sammeln. Die Rückmeldungen, die man vom begleitenden Lehrer bekommt, sind extrem hilfreich. Durch die Anlegung des Praktikums auf ein ganzes Schuljahr kann man viel intensiver an allen Schulaktivitäten teilnehmen. Ich kann die Entwicklung der Klassen über die normale Zeitspanne verfolgen und bekomme alle Themen mit, die im Verlauf des Jahres eine Rolle spielen. Dies wäre in einem gewöhnlichen Blockpraktikum nicht möglich.
Der begleitende Lehrer, im Programm Lehr:mentor genannt, wird in der Unterrichtsvorbereitung entlastet, hat so mehr Zeit gute Arbeit zu leisten und profitiert manchmal von den neuen Ideen die Studenten aus der Universität mitbringen.
Die Schüler haben größere Lernmöglichkeiten, da sie von zwei Lehrern betreut werden, etwas, das im normalen Schulbetrieb kaum möglich ist. Während der Lehr:mentor beispielsweise etwas erklärt, kann der Lehr:werker die Lerninhalte an der Tafel oder an einem Modell veranschaulichen.
Vier Augen sehen mehr als zwei, das heißt, die beiden können bei Fehlern gemeinsam ergänzen und die Schüler differenzierter beobachten. Möglicherweise wird auch die Notengebung objektiver durch den
Austausch von zwei Meinungen (die Verantwortung liegt trotzdem natürlich allein beim Lehr:mentor).
Ich möchte kurz eine modellhafte Stunde, in der das Teamteaching, der große Vorteil der Lehr:werkstatt, angewendet wird, vorstellen.
Stellen sie sich eine 6. Klasse vor, die gerade zum ersten Mal etwas über Brüche hört. Der Lehrer beginnt mit der Idee Torten oder Pizzen zu teilen. Während die Schüler ihre Kenntnisse über Anteile aus der Grundschule wiederholen, kann der Lehrwerker schon eine dazu passende Darstellung an die Tafel malen. Die Schüler könnten dann einen Auftrag zur bearbeitung bekommen, bei dem sie in Gruppen, die Tortenstücke zu Brüchen zuordnen. Beide Lehrer können die Gruppen dabei betreuen, auf jeden Schüler individueller eingehen und zu zweit viel mehr Fragen beantworten, als einer alleine!
Nach der Gruppenarbeit sammelt der Lehrwerker die Ergebnisse, während der Lehrer die Hefteinträge kontrolliert.
In der nachmittäglichen Intensivierungsstunde kann die Klasse sehr leicht in verschiedene Gruppen geteilt werden. Man kann nach Sitzordnung, Leistung, Förderbedarf differenzieren und so für mehr Schüler Erfolgserlebnisse spürbar machen.
Mögliche Probleme könnte eine Verwirrung bei den Schülern über verschiedene Aussagen der beiden Lehrer bereiten, die aber durch eine gute Kommunikation von Mentor und Student sehr leicht vermieden werden kann. Dabei erweist sich die Unterstützung des Praktikums durch die Eberhard von Kuenheim-Stiftung sehr erfolgreich, weil die Tandems nicht zufällig gebildet werden, sondern nach Persönlichkeit passend von der Stiftung ausgesucht werden.

Ich ziehe ein sehr positives Fazit nach Beendigung der ersten Blockphase am Semesteranfang und freue mich auf den weiteren Verlauf des Schuljahres!
Die Lehrwerkstatt bietet tolle Vorteile für alle Beteiligten!


Markus Maier (Student Mathe/Latein LMU) im Tandem mit Susanne Schwalb (Mathe/Sport)

Im Tandem mit einem Lehr:werker unterrichten - ein Erfahrungsbericht

Die Teilnahme an dem von der Eberhard von Kuenheim Stiftung initiierten Projekt „Lehr:werkstatt“ bietet uns Lehrern viele Chancen:

Zum einen arbeiten wir mit den beteiligten Lehramtsstudenten im Tandem-System ein ganzes Schuljahr lang zusammen. Das bedeutet, dass wir langfristig gemeinsam planen können und dass unsere Schüler ausreichend Zeit bekommen, die Praktikanten richtig kennen zu lernen. Lehrer und Praktikanten bauen ebenfalls ein echtes Vertrauensverhältnis auf und können sich infolgedessen gegenseitig ein ehrliches, differenziertes Feedback geben.

Zum anderen haben wir die Möglichkeit, manch neue Methode im Tandem auszuprobieren, wobei wir natürlich auch von den Ideen der Studenten profitieren. Somit kommt sicherlich noch mehr „frischer Wind“ in unseren Unterricht.

Auch die individuelle Förderung, die uns sehr am Herzen liegt, lässt sich zu zweit oft einfacher bewältigen als allein. Unsere Schüler profitieren von der verstärkten Wahrnehmung ihrer besonderen Bedürfnisse bzw. von entsprechenden Differenzierungsangeboten sowie von der insgesamt intensiveren Betreuung. Ganz deutlich wird dies in den Ganztagsklassen, in denen die Unterstützung der „Lehr:werker“ besonders gefragt ist. Gerade in den Arbeitszeiten, in denen die Fünft- und Sechstklässler im Klassenzimmer ihre Hausaufgaben erledigen, ist jede zusätzliche pädagogische Kraft ein großer Gewinn, denn hier müssen viele Kinder individuell motiviert bzw. fachlich oder methodisch unterstützt werden.

Alle paar Wochen erhalten wir Lehrer im Rahmen des „Lehrwerk:statt“-Projekts außerdem spannende Impulse durch die von der Kuenheim Stiftung angebotenen Kompetenzworkshops zu Themen wie beispielsweise „Classroom Management“ oder „Teamteaching“.

Weil die „Lehr:werker“ uns im Unterricht, aber auch bei Wander- und Projekttagen sowie bei vielen weiteren außerunterrichtlichen Aktivitäten eine große Hilfe sind, lassen wir sie  am Schuljahresende dann auch nur schweren Herzens zurück an die Uni gehen – und freuen uns im September auf die neuen Praktikanten der „Lehr:werkstatt“…

Jessica Theis für die „Lehr:Mentoren“

(0 89) 9 07 78 49 - 0

Heimstettner Straße 3,
85551 Kirchheim bei München

(0 89) 9 03 71 98