MEP Austria
Deutschland meets Österreich – 21. MEP Austria mit zwei GyKi-Schülern
Kurz nach Ende des Vorbereitungsseminares für das nächste MEP Deutschland, ging es für uns, fünf deutsche MEPler nach Österreich als Gastdelegation für das dortige nationale MEP, das digital in Oberösterreich ausgetragen wurde.
Am 28. Januar startete diese MEP-Session, die hohen politischen Besuch hatte. Pünktlich um 13.00 Uhr startete die Eröffnungszeremonie mit der Europahymne und den Reden des Präsidiums, des Koordinators Gottfried Oehl sowie dem 1. Vizepräsidenten des EU-Parlamentes Dr. Othmar Karas und dem oberösterreichischen Landeshauptmann Thomas Stelzer, welche leider nur Videobotschaften sandten. Auch Georg König, Schulleiter des WRG/ORG in Wels und damit Leiter der Gastgeberschule, und Dr. Iris Rauskala, ehemalige Bildungsministerin in Österreich, wohnten der Zeremonie bei. Der Kreativität der einzelnen Delegationen, die nun ihr Bundesland bzw. Deutschland vorstellten, waren keine Grenzen gesetzt. So wurde als Sinnbild für DJ Ötzi die Leiche aus dem Ötztal/Tirol mit Kopfhörern dargestellt. Nach der Eröffnung war es dann Zeit für die Arbeit in den Ausschüssen. In den nächsten fünf Stunden wurden so etliche Probleme gesammelt, die einführenden Sätze der Resos geschrieben und über Ideen für die operativen Sätze nachgedacht. Nach der wirklich anstrengenden Arbeit des Tages (wir alle hatten davor noch Schule), war es am Abend Zeit für Musik: Der Austrovision Song Contest stand an. Alle Delegationen nahmen ein Lied aus ihrem Bundesland und gestalteten hierzu ein Musikvideo. Wir als deutsche Delegation performten „Völlig losgelöst“ von Peter Schilling und konnten durch phänomenalen Gesang sowie grandiose Kenntnisse der Videobearbeitung den Contest gewinnen. Das Video gefiel den nationalen Koordinatoren von Deutschland und Österreich so gut, dass man für das nächste internationale MEP in Bukarest ein ganzes Kino anmieten möchte und dort diese Song Contest Videos zeigen möchte. Auch wenn wir das nicht miterleben werden, sind wir durch das Weiterleiten des Videos immerhin europaweit bekannt geworden.
Auch Tag zwei war nicht weniger anstrengend. Los ging es mit einer Präsentation von Dr. Rene Mayrhofer, Leiter des Institutes für Netzwerke und Sicherheit der Johannes-Kepler-Universität Linz, zum Thema Digitalisierung, welche mit einer spannenden Fragerunde von unserer Seite endete. Zurück in den Ausschüssen wurde an wirksamen Klauseln (OCs) gefeilt, die über Nacht erarbeitet worden waren. Manch ein Ausschuss war vor die Aufgabe, aus mehr als 50 OCs (!) die wesentlichen herauszufiltern. Zum Schluss waren es insgesamt 14 Seiten Resolution aller vier Ausschüsse. Nach Fertigstellung der Resolutionen wurden in den Ausschüssen die Reden verteilt. Wir erhielten dabei pro Ausschuss genau eine Rede, zwei einleitende Reden und zwei Amendment speeches. Die Verteidigungsreden wollten wir den Österreichern überlassen. Zum Schluss der Ausschussarbeit wurden dann noch die „Cultural Challenges“ absolviert. Es wurden oberösterreichische Porzellanplatten auf Papier gezeichnet, Brillen von Wissenschaftler:innen von VOESTALPINE gebastelt, angezogen und schlussendlich Screenshots von allen Delegierten in den Ausschüssen mit den Brillen gemacht. Auch die Lippen zu „Rise Like a Phoenix“ von Concita Wurst zu bewegen, und das Basteln eines Römerschildes inklusive Aufsagen eines lateinischen Satzes waren Aufgaben. Der Tiroler Delegierte des LIBE konnte dabei mit richtigen Lateinkenntnissen punkten. Das Battle unter den Ausschüssen gewann schlussendlich der Ausschuss TRAN (Transport).
Hauptteil des dritten und letzten Tages des diesjährigen österreichischen MEP Austria war die General Assembly, die vom oberösterreichischen Landtagspräsidenten Maximilian Hiegelsberger feierlich eröffnet wurde. Jetzt ging es darum, die erarbeiteten Resolutionen zu verteidigen, vor negativen Änderungen zu schützen und eine Weiterleitung an die Europäische Union zu erwirken. Deutschland konnte in der Debatte vor allem mit mehreren Angriffsreden punkten. Alle Amendments, auf die wir reagierten, wurden aus guten Gründen abgelehnt. Und die Debatte hatte es teilweise in sich. Denn es ging sogar um fundamentale Änderungen in sozialen Netzwerken, was einigen Delegierten überhaupt nicht gefiel. Die sechs Reden unserer Delegation lassen sich bei der Gesamtanzahl von 20 schon wirklich sehen. Das Gesamtergebnis erinnerte ein bisschen an das letzte iMEP in Berlin, bei dem fünf Resolutionen angenommen und fünf abgelehnt worden waren. Denn bei diesem MEP wurden zwei angenommen und auch zwei abgelehnt.
Ein komplettes MEP in gerade mal 48 Stunden zu erleben, ist zwar eine sehr kurze, aber dennoch sehr ereignisreiche Zeit. Zum Schluss gilt unser Dank allen, die es uns möglich gemacht haben, dieses MEP mitzuerleben, vor allem den Koordinatoren Herrn Lucht und Herrn Oehl. Aber auch den unterstützenden Lehrkräften Frau Sauer und Frau Wedler sowie unseren Englischlehrkräften gilt ein großer Dank, denn ohne sie wären wir nicht dort, wo wir jetzt sind, nämlich beim MEP.
Tom Faßhauer (Q11) für die deutsche Delegation
Noah Harrer (Q11), Niels Haßler (Wadern), Tobias Hornbogen (Potsdam) und Lili Trifan (Koblenz)